Alexandria Skye, Attending, Ortho

Hey, mein Name ist Alexandria, aber die Meisten nennen mich einfach Alex.
Ich habe direkt nach dem Abschluss angefangen, zu studieren und mich während der vielen Praktika dafür entschieden, mich in der Orthopädie zu spezialisieren. Das Gebiet lag mir einfach, und das ist unschwer zu erkennen, wenn man mir heute bei meiner Arbeit zuguckt. Ich bin jetzt Attending im Kirena Memorial Hospital.
Oh, außerdem bin ich 28 Jahre alt.

Was mein Aussehen betrifft, habe ich keine Probleme. Hatte ich noch nie. Ich war nie eine der Mädchen, die sich selber runtergemacht haben. Aber auch nie eines, das selbstverliebt war. Ich habe lange, braune Haare. Und habe sie nie gefärbt. Meine Augen sind braun, nicht besonders braun oder so. Einfach nur braun. Ich bin relativ groß, schlank, aber muskulös und habe scharfe Gesichtszüge. Ich sah immer älter aus, als ich war.

Ich bin in Seattle geboren, und habe die Stadt nie ganz verlassen. Mein Vater ist gestorben als ich sechs Jahre alt war, und ich kann mich kaum an ihn erinnern. Aber ich habe mich immer so gefühlt, als wäre ein Part von mir verschwunden.

Meine Mutter, Sarah, verliebte sich irgendwann in unseren Nachbarn. Ein großer grauhaariger Typ, der John hieß und eine Tochter hatte, die sich immer hinter seinen Beinen versteckt hat, anstatt mich anzusehen. Anfangs war es kompliziert für mich, irgendeine Beziehung zu der kleinen Familie aufzubauen. Schließlich war mein Vater gerade erst verstorben.

Doch Rachel, die Tochter von ihm, und ich haben irgendwann angefangen, uns kennenzulernen. Wir verbrachten Stunden vor den Häusern, redeten über unnötige Sachen und lachten über die unwitzigsten Situation. Wir rissen unsere Kuscheltiere kaputt und klebten sie mit Tesafilm wieder zusammen, in der Hoffnung das die großen Ärzte das genauso machten. Und wir lachten, wir lachen so unendlich viel. Und die nächsten fünf Jahre änderte sich das nie. Soweit, dass Rachel meine beste Freundin wurde, meine Seelenverwandte und meine Schwester.

Wir beide ließen es nicht unbemerkt, als unsere Eltern sich anfingen zu streiten. Nicht nur kleine Diskussionen, sondern Streitigkeiten, die laut und angsteinflößend waren. Manchmal saßen wir zusammen in einem unserer Zimmer und hielten uns gegenseitig die Ohren zu, wischten uns gegenseitig die Tränen von den Wangen und schliefen am Ende gemeinsam, in den jeweils Armen vom anderen, ein.

Und eines Nachts, hörte ich Gerumpel von nebenan. Durch mein Zimmerfenster sah ich wie das Licht nebenan ausging und durfte dann beobachten, wie sich die Haustür öffnete und John, gefolgt von Rachel, in ein Auto stieg und beide wegfuhren. Nicht ohne, dass Rachel und ich uns nocheinmal in die Augen sahen.

Meine Jugend verlief gut. Ich hatte immer gute Noten, war nie gezwungen beliebt in meiner Schule. Ich hatte Beziehungen, hier und da, mit Frauen und Männern. Bin auf Partys gegangen, habe meine Jugend völlig ausgelebt, doch meine Karriere nie aus den Augen gelassen. Weshalb es vom Studium auf, direkt bergauf ging. Ich hab immer gearbeitet, meine Mutter hat sich immer Sorgen gemacht, und aus mir wurde ein Workaholic.

Am Kirena Memorial Hospital bin ich seit meinem ersten Jahr als Resident. Dr. Herman war meine Mentorin, bis ich selber Attending wurde und zu ihr habe ich eine kleine, aber feine Beziehung aufgebaut. Von Rachel habe ich nie wieder etwas gehört.