Cafeteria

x Christian Hoult
In der Cafeteria angekommen, sah ich Mary Peer an einem der Tische sitzen, zusammen mit Dr. Fields und steuerte auf die zwei Frauen zu, gefolgt von Hope. Ich setzte mich an den Tisch und streckte die Arme von mir. "Mary, du bist auch schon eine ganze Weile wach, nicht wahr?", fragte ich meine Kollegin und lächelte sie an. Die Braunhaarige lachte nickend und gähnte wie auf Knopfdruck. "Ne Weile kann man sagen, ja." Ich runzelte meine Augenbrauen und sah zu Hope.

> HOPE JOHNSON
In der Cafeteria war es nicht all zu voll, kein Wunder. Es war auch spät und die Besucherzeit war vorbei. Nur ein Tisch war besetzt, von zwei Ärztinnen. Als ich etwas näher kam, erkannte ich den Chief Resident Dr. Peer und Maya, ein Intern. Ich lächelte Maya zu, als ich mich schräg gegenüber von Hoult hinsetzte. Ich hörte dem kurzen Gespräch zwischen Dr. Peer und Hoult zu und lächelte matt. Ich gähnte und mein Blick fiel zu Hoult, der mich ebenfalls ansah. Ich lächelte ein wenig und blinzelte.

x Christian Hoult
Blau trifft Grün. Ich hielt kurz die Luft an, als ich in die blauen Augen meiner Praktikantin sah. Ich lächelte ihr leicht zu, ehe ich meinen Blick wieder auf Mary richtete, welche mich ebenfalls ansah. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, während sie abwartend da saß. "Uh.. Ja. Mary, wie ist die OP verlaufen? Sorry, dass ich nicht dabei war, ich hatte meine eigenen Patienten.", sagte und fragte ich, und ließ mich nach hinten fallen. "Die Patientin ist leider verstorben.", sagte sie und verzog das Gesicht zu einem erschöpften Lächeln, "Trotzdem danke, dass du fragst, Chris." Ihr Blick glitt zu Hope und ich beobachtete ihren Gesichtsausdruck. "Glaubst du, wir könnten heute Abend zusammen Essen gehen?", fragte Mary. "Ich date gerade nicht." "Nicht als Date, Dümmerchen. Wir sind doch gute Freunde, oder nicht?" Ich nickte schnell und sah peinlich berührt zu Hope. "Wieso, gibt es da jemanden?", hakte Mary schließlich nach und ich lachte verlegen auf. "Schon.", antwortete ich.

> HOPE JOHNSON
Ich beobachtete Hoult und Peer, während sie sprachen. "Chloe ist bei Chase, nicht?", fragte Maya und lächelte mich an. "Mhm.", machte ich nur abwesend und blickte kurz zu meiner Kollegin und Freundin. Sie schob ihren Teller mit Gemüse in unsere Mitte und ich nahm mir eine Gurke. "Die Arme. Kardio ist langweilig und Chase ist gemein." Ich lächelte nur, während ich ein Stück von der Gurke abbiss. "Wieso, gibt es da schon jemanden?", fragte Peer Hoult, als sie darüber redeten, ob sie zusammen essen gehen konnten. "Schon.", antwortete Hoult. Ich kniff die Augen leicht zusammen und sah ihn kurz an. Mein Blick fiel auf den Teller vor mir. Warum störte mich, dass er datet? Ich meine, ich habe gar keinen Grund eifersüchtig zu sein.

x Christian Hoult
Nachdem Mary und ich noch ein paar Worte ausgetauscht hatten, stand ich auf und sah zu Hope. "Los gehts, Johnson.", sagte ich mit einem Zwinkern, "Ab gehts zu unseren heutigen Patienten." Ich drehte mich um und verließ die Cafeteria.

>> 2rd Floor, Neurologie: Intensivstation

> HOPE JOHNSON
Ich nickte und nahm mir noch eine Tomate und ein weiteres saures Gürkchen, bevor ich aufstand und hinter Hoult die Cafeteria verließ.

> 2ND FLOOR - Neurologie; Intensivstation

> HOPE JOHNSON
Ich kam in die leere Cafeteria und setzte mich an einen Tisch am Fenster. Ich blickte kurz raus und lächelte. Mein Blick wanderte zur Tür der Cafeteria und ich holte mein Handy raus, nur um nicht so einsam zu wirken, falls jemand reinkommen würde.

x Chloe Herman
Ich betrat die Cafeteria mit langsamen Schritten. Seufzend ging ich auf die Bar zu und füllte einen kleinen Teller mit Pommes. Etwas, was ich sonst nicht essen würde, doch es war eine Ausnahme. Stress braucht Nahrung. Als ich mich umdrehte, sah ich Hope am Fenster sitzen und steuerte schnell auf sie zu. "Hi.", begrüßte ich sie mit einem schwachen Lächeln, stellte meinen Teller ab, griff nach vorn und nahm ihr das Handy aus der Hand. "Wir müssen reden."

> HOPE JOHNSON
Ich sprang vor, um mein Handy wieder an mich zu reißen. "Ich auch mit dir.", antwortete ich schnell. "Owen hat mir geschrieben, er und Amelia wollen das Wochenende ein bisschen für sich und ich habe zugesagt, dass ich auf Riley aufpasse, willst du mir helfen? Könnte lustig werden. Ich hole Wein und Popcorn und kitschige Filme. Ladie's Night.", sagte ich in Höchstgeschwindigkeit und grinste sie an.

x Chloe Herman
Bei dem Gedanken an Riley, musste ich lächeln. "Uh... Ja, klar.", bestätigte ich und sah Hope lange an. Sie strahlte förmlich. "Ich war ja bei Dr. Chase und ich glaube, es ist ausgeartet.", murmelte ich leise und seufzte. Mit den Fingern strich ich mir durch die Haare. "Ich habe noch nie so krass mit jemandem geflirtet. Und sie hat es sogar zugelassen. Und sie hat zurückgeflirtet und ich glaube, ich halte das nicht mehr aus. Immer wenn ich bei ihr bin, fällt es mir schwer mich zu konzentrieren und an die eigentliche Arbeit zu machen. Ich glaube, ich muss den Attending wechseln. Aber sie ist so eine gute Mentorin. Hope, sag mir, was ich tun soll.", winselte ich und rieb mir mit den Fingern durchs Gesicht, bevor ich eine weitere Pommes aß. "Ich verliere den Verstand. Und um 9 habe ich eine Herztransplatation mit ihr!"

> HOPE JOHNSON
Ich lachte leise bei ihren Worten auf. "Du kannst dich auch nicht zurückhalten, du Sexsüchtige." Ich sah zu ihr und sah wahre Verzweiflung in ihrem Gesicht. Ich überlegte kurz. "Herztransplantation klingt gut. Wir können tauschen. Hoult operiert heute einen Schmetterlingstumor raus. Wenn Du willst." Ich lächelte ehrlich. Mir war es ehrlich gesagt egal, ob ich bei einer Herztransplantation dabei bin, oder bei einem Schmetterlingstumor. Von dem Oberarzt her, hätte ich mich natürlich für Hoult entschieden, was aber das Gebiet angeht, war es mir egal.

x Chloe Herman
Für ein paar Sekunden, denke ich sogar über ihr Angebot nach, doch ich schüttel schnell den Kopf. "Uhh nein, Hopy Dopy! Ich bleib bei meiner Kardiogöttin.", grinste ich und stellte meine Ellbogen auf dem Tisch ab, um meinen Kopf auf meine geballten Fäuste zu legen. "Weißt du was? Wenn ich später mit Chase im OP bin, werde ich versuchen, sie dazu zu bringen, Interesse zu bekommen und mir Fragen zu stellen.", murmelte ich nachdenklich und lächelte. Dann fiel mir etwas ein: "Ein Schmetterlingstumor dauert aber eine ganze Weile, oder? Glaubst du, du hältst das so lange mit Hoult aus?" Ich lachte.

> HOPE JOHNSON
Ich rollte mit den Augen, als sie ihren Spitznamen für mich nannte, der an meine Drogenvergangenheit erinnerte. "Chloe, bei OPs redet man nicht über Beziehungen.", sagte ich leise und sah mich um. "Bei OPs redet man wenn, nur über den Zustand des Patienten." Als sie Hoult erwähnte, lächelte ich. "Ich... ja, das schaffe ich.", sagte ich leise. "Hoult ist toll und.. ja." Ich lächelte sie mit einem übertriebenen Grinsen an und lachte dann.

x Chloe Herman
"Aber... Warte. Ihr habt nicht.. oder?" Ich starrte sie erschrocken an, denn dieses übertriebene Grinsen kannte ich ganz genau. "Und was das Reden über Beziehungen im OP angeht-", fing ich an, "Werd mal locker, Hope. In OPs kann man sehrwohl über das Leben außerhalb reden. Das machen... alle. Mama meinte, bei ihr wird im OP immer geredet. Nur bei den granz krassen Sachen wirds heikel." Ich grinste und strich mir mit den Fingern wieder durch die Haare. Ich setzte zu einem neuen Satz an, doch ein Schauer durchfuhr mich und mein Unterleib krampfte sich zusammen. Ich kniff die Augen zusammen und wandte den Blick von meiner besten Freundin schnell ab. "Back to business.", murmelte ich und drehte mich wieder zu ihr, "Du und Hoult, hm?"

> HOPE JOHNSON
Ich schüttelte lächelnd den Kopf. "Nein, wir hatten keinen Sex." Ich zögerte kurz. "Ich weiß nicht. Er ist anders, als Nolan, Biever, Ryan und die anderen.", sagte ich leise und ging jeden von ihnen einmal durch. Nolan war mein erster richtiger Freund. Unter anderem, bin ich wegen ihm süchtig nach Oxy geworden und beinahe auch nach Heroin. Nolan hat viel mitgemacht, doch er war wundervoll. Ich habe mich so sicher bei ihm gefühlt. Als ich in den Entzug gegangen bin, wand er sich von mir ab, er wollte nicht clean werden, er wollte weiter machen und das tat er wohl auch. Ich weiß nicht, wie es ihm geht, geschweige denn, ob er noch lebt. Ehrlich gesagt, weiß ich auch gar nicht, ob ich Nolan wirklich so geliebt habe, oder ob es die Drogen waren, die mich das glauben ließen. Mit Ryan war ich lange zusammen. Etwa 3 Jahre. Ich lernte ihn nach meinem Entzug kennen und er war immer für mich da. Er war genau die Person, die ich brauchte. Auch Chloe kannte ihn. Was sie von ihm hielt, weiß ich jedoch nicht. Ryan ist jedoch nach Australien gezogen, da er dort eine Stelle bekommen hatte. Wir beide wussten, dass eine Fernbeziehung nicht funktionieren würde, also trennten wir uns schweren Herzens. Mit Dr. Biever hatte ich nichts ernstes, ich habe nur ein, zwei, vielleicht auch etwas öfter mit ihm geschlafen. Ich runzelte die Stirn, als mir auffiel, dass ich nur die Namen von 3 Männern kannte, mit denen ich geschlafen habe. Wie zur Hölle hießen meine One-Night-Stands? Peinlich.
Ich blickte zu meiner besten Freundin und runzelte besorgt die Stirn, als sie vor Schmerzen ihr Gesicht verzog. Wahrscheinlich ihre Periode. "Wir haben nichts miteinander. Ich habe auch ehrlich gesagt, noch kein starkes Verlangen danach, mit ihm zu schlafen. Ich brauche glaube ich einfach nur seine Nähe.." Ich lächelte sie an und legte den Kopf schief.

x Chloe Herman
Ich fuhr mir mit den Fingern vorsichtig über den Bauch und atmete leicht auf. Ryan. Ehw. Dieser Typ hat mich mega genervt. Als Hope und er sich getrennt haben, wegen Fernbeziehung, habe ich insgeheim Freudenssprünge gemacht. Aber ich hab sie dann doch getröstet und mir Schokolade mit ihr geteilt. Nolan kannte ich nicht und würde ich auch nicht wollen. Biever. Biever war dieser heiße Arzt, den sogar ich nehmen würde, wenn ich nicht auf Frauen stehen würde. Er sollte angeblich mit Charlotte gehen, der Chief Resident. Ich schloss die Augen und ließ mich vorsichtig nach hinten fallen. "Das ist schön, dass ihr euch so angezogen voneinander fühlt.", sagte ich ehrlich und lächelte sie an. "Ich glaube, ich muss auch noch... Uhm.. mit dir reden.", murmelte ich und sah zur Uhr - 8:05 Uhr. "Eh.." Ich wusste nicht wie ich anfangen sollte. Bei dem Gedanken an die Schwangerschaft wurde mir ohnehin wieder übel. "Du.. eh.. müsstest mich bald zu einem Termin begleiten.", gab ich kaum hörbar bei.

>HOPE JOHNSON
Ich beobachtete ihren Gesichtsausdruck, als sie wahrscheinlich die drei von mir genannten Namen durchging. "Du hättest Nolan gemocht.", sagte ich schnell, als ich ihren Gesichtsausdruck analysierte. Ich lächelte bei ihren nächsten Worten und nahm mir eine Hand voll von ihren Pommes und begann sie zu essen. "Was für einen Termin?", fragte ich mit vollem Mund.

x Chloe Herman
Ich sah Hope lange an. Logischer Weise, würde sie mich nicht begleiten. Sie würde nicht wollen, dass ich das Kind abtreibe. "Weißt du noch... Als ich mit.. Ben zusammen war? Wir haben uns.. Ehe.. Vor einem Monat nochmal getroffen und-", ich stoppte und sah auf meine Hände, "Ich war betrunken und eifersüchtig und Chase hat mir an dem Tag wieder das Leben schwer gemacht." Ich sah auf und hielt die Tränen, die sich langsam sammelten, zurück. "Hope, ich muss abtreiben.", sage ich noch leiser und sehe sie traurig an.

(Sry, dass ich erst jetzt antworte, bin bei ner Freundin)

> HOPE JOHNSON
Ich hob meine Augenbrauen und blickte meine beste Freundin an. Sie war schwanger? Von Ben? Ich mochte Ben, er war nett, aber meiner Meinung nach ein wenig langweilig. Ich runzelte die Stirn. "Abtreiben? Dein Baby? Chloe!" Ich blickte sie an und schüttelte den Kopf. "Chloe, es ist dein Baby. Du kannst nicht abtreiben. Ich würde natürlich mitkommen, ich bin schließlich Hopy Dopy, aber das kannst du nicht machen. Es ist dein Baby. Bitte, überleg es dir nochmal. Ich meine, ich bin doch auch noch da und kann dir helfen und Callie und Arizona und ich weiß das meine Eltern dir auch helfen werden. Alle vom Grey Sloan." Ich griff über den Tisch und nahm ihre Hände in meine. "Chloe.. bitte überleg es dir nochmal."

x Chloe Herman
Ich sah Hope in die Augen. Sie meinte es Ernst - natürlich tat sie das. Sie liebte Kinder, sie hatte eine wunderbare Art, eine Mütterliche, die sie immer gut einsetzen konnte. Ich stellte sie mir immer in der Pädiatrie vor. Doch ich? Ich konnte noch nie gut mit Kindern umgehen. Selbst Sofia war immer ein kleines Problem gewesen und Riley, das Kind von Hopes Eltern mochte mich auch noch nie. Meine Augen schlossen sich und ich sah auf Hopes und meine Hände. Sie hielt meine Finger fest in ihren. Ich spürte, wie falsch es war. Ich war Ärztin. Und es war mein Job, Leute zu heilen und am Leben zu halten, nicht sie absichtlich zu töten, weil ich keine Lust hatte. Meine Mutter... Sie hatte immer Angst. Sie hat mir immer gesagt, ich sollte warten. Sie hatte etliche Fehlgeburten und Totgeburten, bis sie mich bekam. Was, wenn es in den Genen lag? Ich erschrak innerlich, als ich bemerkte, dass meine Gedanken zu Megan Chase wanderten. Was hatte sie damit zutun? Mit einem leisen Seufzen, bemerkte ich, dass ich zitterte und das bereits einige Tränen meine Augen verlassen hatten... Callie. Arizona. Hope. So viele Menschen, die für mich da waren.
"Okay.", sagte ich mit zitternder Stimme, "Okay, ich tu es nicht." Mein Blick hob sich und ich begegnete den blauen Augen meiner besten Freundin; "Aber ich muss nach der OP sofort zu Peds. Zu Dr. Wilson, okay? I-ich... muss.. nachgucken lassen, ob alles okay ist. Mit...", begann ich und stoppte, als sich mein Unterleib erneut zusammenkrampfte, "-meinem Baby." Ich beendete den Satz mit einem schwachen Lächeln, ehe mein Blick zur Uhr glitt. "Ich muss los, mir die Akte nochmal ansehen.. Und du solltest das auch tun.. Viel Glück? Page mich an, wenn du fertig mit dem Tumor bist oder du rausgeschickt wirst." Ich stand auf und richtete meine Kleidung. "Viel Glück, Hopy Dopy." Meine Hand glitt kurz durch ihre blonden Locken, welche ich leicht schüttelte und dann trugen mich meine Beine auch schon zum Ausgang.

>> OP2

> HOPE JOHNSON
Ich lächelte warm, als ich meiner besten Freundin zu hörte. "Gute Entscheidung." Meine Augen begannen zu Funkeln, als ich mir eine kleine Miniversion von Chloe vorstellte. "Wenn es ein Mädchen wird, solll der zweite Name aber Hope sein. Bei einem Jungen.. Nolan." Ich lächelte. "Bitte." Ich wusste, sie würde ihren Sohn niemals nach Nolan - den sie gar nicht kannte - benennen, aber ein Versuch war es Wert. Ich sah ihr hinterher und blickte aus dem Fenster. Es war schon beinahe ganz hell und nachdem Chloe mich verlassen hatte, ging auch ich aus der Cafeteria und sah mich nach Hoult um.

> 2ND FLOOR

x Chloe Herman
Okay. Es war Weihnachten. Das roch man sogar im Krankenhaus. In der Cafeteria waren Lebkuchenherzen aufgehängt und es roch streng nach irgendeinem Zimt-Zeug. Ich war noch nie ein großer Fan von Weihnachten gewesen. Mit meinem Vater war Weihnachten schön gewesen, bis er gestorben war. Mutter war immerzu in Bereitschaft gewesen, anstatt mit mir zu feiern, deshalb verbrachte ich die Tage meistens alleine. Bei Callie und Arizona war es zwar immer schön gewesen, weil sie beide immer haben Frei genommen, doch genießen konnte ich es nie wirklich.

Um 10:00 Uhr war ich also in der Cafeteria angelangt und steuerte auf einen Tisch zu, der an der Fensterfront stand und einen schönen Ausblick auf den Park in Renton zeigte. Ich ließ mich auf den Stuhl fallen und sah nach draußen. Wie der Schnee die gesamte Landschaft zeichnete und nur die Straßen etwas dunkler waren. Geschmückte Fensterläden und Bäume, glückliche Menschen. Ein paar von ihnen hatten Geschenke in der Hand, oder Geschenkpapier. Andere waren dennoch genervt, was man ja verstehen konnte. Und wenn man einen Blick nach links warf, sah man, wie ein Rettungswagen auf das Krankenhaus zusteuerte und ein paar Ärzte zur Sicht kamen.
Weihnachtsunfälle waren fast alle gleich. Meistens wurden nur orthopädische Eingriffe durchgeführt, manchmal kamen auch Hoult oder der Chief zum Einsatz. Ich hatte bisher nur einen einzigen Fall - ein alter Mann, der an regelmäßigen Herzattaken litt. Wahrscheinlich durch seine nervige Frau.

Ich warf meine, inzwischen, aschblonden Haare über meine Schulter und sah mich im Raum um.

> MEGAN CHASE
Ich öffnete die Türe zur Cafeteria und sah mich kurz um. Ich ging zu der Essensausgabe und nahm mir eine Packung Weihnachtskekse, die ich vorne bezahlte. Ich sah mich wieder um und sah eine bekannte Gestalt an einem der Tische am Fenster. Ich runzelte meine Stirn kurz und ging auf sie zu.

"Chloe, deine Haare sind anders.", sagte ich und setzte mich ihr gegenüber. Ich lächelte sie an. "Hi. Und frohe Weihnachten." Weihnachten war für mich nie etwas besonderes gewesen. Es war schön und meine Familie war da, aber für mich war Weihnachten nur ein Tag, wie jeder andere gewesen. Ich verstand auch nicht, warum man nur an Weihnachten Geschenke bekam. Ich finde, es reicht, wenn man einfach mal zwischendurch jemandem etwas schenkt. Wie auch immer.

x Chloe Herman
Ich sah auf, als Megan sich vor mich setzte und einen Kommentar zu meinen Haaren gab. "Mhm, ja. Hab so nen Gutschein bekommen für diesen merkwürdigen Starfriseur. Deswegen sehe ich jetzt so aus.", erklärte ich mit einem Lächeln und betrachtete die Ärztin vor mir. Ich griff nach vorn und nahm ihre Hände kurz in meine, als ich sagte: "Frohe Weihnachten. Oder was auch immer. Das Fest der Liebe halt." Ich wollte sie küssen - es passte gerade. Doch wir hatten bis jetzt nicht darüber gesprochen, was wir waren und wie sich Dinge entwickelten, doch ich ignorierte dieses leere Gefühl und konzentrierte mich aufs Hier und Jetzt.
Ich hatte am Tag zuvor ein paar Geschenke besorgt, für Familie und Freunde. Und für Megan auch, aber nur etwas Kleines.