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 Kyra.

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Shepherdess
aka. Amelia Shepherd :D
Shepherdess


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Kyra. Empty
BeitragThema: Kyra.   Kyra. EmptyMo Sep 21, 2015 10:02 pm

Hope Johnson
Ich war aufgeregt. Warum eigentlich. Ich wollte nicht aufgeregt sein, ich musste überhaupt nicht aufgeregt und doch war ich es. Was ist, wenn er es nicht wollte? Was ist, wenn er noch nicht bereit dafür war. Diese und andere Gedanken schwirrten durch meinen Kopf. Ich saß auf dem Sofa, neben mir ein kleines Kistchen in dunkelblau. Ich biss mir auf die Fingernägel. Ich hörte, wie jemand die Treppen runter kam. „Alles okay?“, fragte eine helle Stimme. Ich sah auf und sah zu dem Sohn meines Freundes. „Ja, Aaron. Alles okay. Ich denke nur nach.“ Der siebenjährige nickte. „Was ist das?“ Er deutete mit seinem Finger auf die Kiste neben mir. „Ach, nichts Besonderes. Nur ein kleines Geschenk für deinen Dad.“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Aaron nickte, ging in die Küche und verließ das Erdgeschoss mit einer Flasche Wasser wieder. Ich sah ihm kurz hinterher und dann wieder auf die Kiste. Es war unfassbar kitschig, was ich gerade tat. Zu kitschig für meinen Geschmack. Ich wollte das Geschenk sofort wieder umtauschen, oder verstecken. Es war wirklich sehr, sehr kitschig. Doch es war zu spät. Ich hörte den Schlüssel im Schloss und dann auch schon Chris‘ Stimme. „Ich bin zu Hause.“ Ich antwortete nicht, sondern blieb sitzen und wartete, bis er ins Wohnzimmer kam. Als er ankam, stand ich auf, mit dem Kistchen in der Hand. „Ich hab ein Geschenk für dich.“, sagte ich leise und streckte ihm das Geschenk vor die Nase. Er lachte und nahm es an. „Wie komme ich zu der Ehre, Hope?“ Ich lachte nur leise, nervös. „Es ist unfassbar kitschig, aber…“ Ich blickte zu ihm hoch und hoffte, er würde sich freuen. Ich betete, dass er sich freuen würde. Er holte das Geschenk aus der Kiste und sah mich an. Seine Augen waren groß und er strahlte. Er drehte den dunkelblauen Babystrampler mit dem Schriftzug I’m cute, mommy’s cute and my daddy’s lucky zu mir und ließ die Kiste fallen, während er auf mich zu kam und mich hoch hob. Ich schlang meine Beine um seine Hüfte und lachte. „Wir werden Eltern, Hope!“, rief er glücklich und setzte mich wieder ab. Ich nickte und stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen.

***


Wir saßen an dem runden Küchentisch. Ich las die heutige Zeitung, Aaron löffelte sein Müsli und Chris schrieb etwas in sein Notizbuch. Es herrschte eine angenehme Stille. Ich war im 7. Monat schwanger und wir hatten uns dagegen entschieden, das Geschlecht des Babys schon vorher zu erfahren. Ich wollte es unbedingt wissen, aber da Chris sich überraschen wollte, musste ich mich gedulden. „So, ich habe Namen aufgeschrieben.“, sagte er plötzlich und sah von seinem Notizbuch auf. Ich sah über die Zeitung. „Chris… man muss das Baby sehen, bevor man sich einen Namen aussuchen kann.“, sagte ich genervt und las weiter in dem Artikel. „Also, für einen Jungen habe ich ein paar Namen aufgeschrieben.“, setzte er fort. Ich sah zu Aaron, der mich ebenso genervt ansah. Chris war so aufgeregt, was das Baby anging, sodass er über kaum etwas anderes redete. Es war natürlich unfassbar niedlich, aber auf Dauer war es nervig, aber nur ein bisschen. „Lucas, Iowa, Aiden, Samuel, James und Max.“, zählte er stolz auf. „Und für ein Mädchen habe ich nur einen Namen. Kyra.“ Er blickte Aaron und mich aus seinen großen, grünen Augen an. „Ich hasse alle Namen.“, sagte ich trocken. „Ich finde Ryan schön. Und Hailey.“ Ich lächelte, faltete die Zeitung und stand auf. „Und jetzt bin ich bei der Arbeit.“ Chris hielt mein Handgelenk fest. „Du solltest nicht mehr arbeiten, Hope.“ Ich runzelte meine Stirn. „Ich habe noch knapp 3 Monate Zeit, also lass mich arbeiten.“

***

Ich hatte noch nie so starke physische Schmerzen empfunden, wie in den letzten Stunden. Die Geburt war das schmerzhafteste, was ich jemals in meinem Leben erlebt hatte. Schweißnass hatte ich schließlich mein Baby auf dem Arm und aller Schmerz war wie verschwunden. Ich lächelte und strich über die Wange meines frisch geborenen Sohnes. „Ryan.“, flüsterte ich leise und drückte ihm einen Kuss auf die kleine Nase. „Ryan passt zu ihm.“, stimmte Chris mir zu, während er mir unseren Sohn aus dem Arm nahm und mit ihm durch den Raum tanzte. Ich sah, wie Chloe in das Zimmer gestürmt kam, mit fünf Luftballons und Taschen voller Geschenke. „Wo ist mein kleiner Neffe?!“, quiekte sie und lief auf Chris zu. Ich beobachtete die beiden nur lächelnd und sah mich müde um. Auch Owen und Amelia kamen hinein, mit Riley, der auf mein Bett kletterte und sich mit Aaron unterhielt, der ebenfalls am Fuß meines Bettes saß. „Wenn wir aber irgendwann ein Mädchen bekommen, wird es Kyra heißen!“, sagte Chris lachend und übergab Ryan an Chloe, um zu mir zu kommen und mir eine Strähne hinter die Ohren zu streichen. „Tut mir Leid, aber meine bitchige Cousine heißt Kyra und ich hasse sie. Also ich werde meine Tochter niemals so nennen, Chris.“, sagte ich lachend und küsste ihn sanft. „Mommy?“, fragte Riley in Amelias Richtung. Ich sah zu meinem kleinen Adoptivbruder. „Bist du jetzt Ryans Oma?“, fragte er mit langgezogenen Vokalen. Ich blickte belustigt zu Amelia, die mich anstarrte. „Nein, um Gottes Willen. Ich bin zu jung, um Oma zu sein.“, flüsterte sie, lachte dann jedoch.

***

Ein Kind zu haben war anstrengend. Wirklich anstrengend, aber es war ein wunderschönes anstrengend. Es war das Schönste, was ich je erlebt hatte. Ich saß auf der Terrasse, mit meinem 6 Monate alten Sohn auf dem Arm und beobachtete wie Chris und Aaron im Garten Fußball spielten. Ich lächelte bei dem Anblick und redete mit Ryan. „Schau mal, wenn du laufen kannst, in so ein oder anderthalb Jahren, dann kannst du mit ihnen Fußball spielen. Cool, nicht wahr. Und du wirst immer gewinnen, weil du meine Gene hast, alle Männer aus meiner Familie waren super Fußballspieler.“ Ryan kicherte und beobachtete seinen Vater und Bruder beim Fußballspielen. Ich hätte nie gedacht, dass mein Leben sich irgendwann so wenden würde. In diese Richtung. In Richtung Glück und Familie und Liebe.

***

„Happy Birthday, Ryan!“, riefen Chris, Aaron und ich gleichzeitig und ich machte die große Kerze auf dem Kuchen, die ein 1 war an. Ryan blickte mit großen Augen auf das Feuer vor ihm. „Komm Ryan, du musst die Kerze auspusten. Wir können das zusammen machen.“, sagte Aaron und half seinem kleinen Bruder dabei, die Kerze auszupusten. Ich beobachtete sie amüsiert und grinste. Es war ein wunderschöner Tag. Später würden meine Eltern, Chris‘ Mutter und Chloe mit Dr. Chase kommen. Ich lächelte, als ich meinen kleinen Sohn beobachtete, der kichern und voller Glück strahlend seine Geschenke auspackte. Ich konnte mir nicht vorstellen, ohne unsere kleine, schöne Familie zu leben. Ich wollte es mir auch nicht vorstellen.

***

„Christian!“, kreischte ich verzweifelt, als ich sah, wie er in die Notaufnahme eingeliefert wurde. Panik überkam mich, als ich sah, wie er auf der Liege hineingefahren wurde. Ich blickte den Ärzten nach, die ihn in einen Trauma Room brachten. Ich lief ihnen hinterher. Panisch. Ich schubste Menschen weg, die mir im Weg waren und als ich in dem Raum ankam, drückte ich mich an anderen Menschen vorbei, um an Chris‘ Trage zu kommen. „Hope, er ist Hirntod.“, sagte Megan Chase, die hinter mir stand. „Nein! Christian! Nein!“, schrie ich und drehte sein Gesicht in meine Richtung. Ich wusste nicht was passiert war, warum er hier gelandet war, aber er war tot. Hirntod. Er ist ein verdammter Neurochirurg und war hirntot. Ich wollte darüber lachen, doch ich konnte nicht. Es war zu ironisch, um darüber lachen zu können. Ich begann auf seinen leblosen Körper einzuschlagen und spürte, wie manche meiner Kollegen mich von ihm weg zogen. Ich wehrte mich, doch irgendwann hörte ich auf mich zu wehren und sank in die Knie, weinend, schreiend, schluchzend. Ich dachte an unsere Kinder. An Aaron und an Ryan. Wie sollte ich es ihnen sagen? „Rufen Sie Dr. Hunt und Dr. Shepherd an. Sie sollen Dr. Johnson und die Kinder abholen. Und rufen Sie auch in Aarons Schule an, er soll sofort hierhin gebracht werden.“, befahl Chase einem der Pfleger und kniete mich neben mich. „Kommen Sie, Hope. Wir gehen zu Ihrem Sohn.“

***


Es regnete. Wie immer. Ich kniete vor meinen beiden Söhnen. Aaron sah mich an und ich richtete ihm die schwarze Krawatte und band Ryans kleine schwarze Schuhe zu. Ich war ehrlich gesagt noch nie auf einer Beerdigung. Die heutige Beerdigung wird meine erste werden. Ich spürte, wie meine Hände zitterten. Seit 3 Tagen war Christian tot. Ich wusste nun, wie der Unfall passiert war. Er war auf dem Weg ins Krankenhaus und durch die glatten Straßen geriet sein Wagen ins Schlittern und dann ist es irgendwie passiert. Er hatte wohl keine Schmerzen gehabt, als er starb.
„Hope, lass mich das weitermachen.“, sagte eine Stimme. Chloe kniete neben mir und machte die kleinen Jungs weiter fertig. Ich ging ins Badezimmer und sah in den Spiegel. Meine Haare hingen glatt meine Schultern runter, ich war nur dezent geschminkt. Im Augenwinkel sah ich in den Mülleimer des Baddezimmers, wo ein kleiner Stab rausragte. Ich kniete mich und holte den Stab, den ich zuvor weggeworfen hatte raus. Ich blickte ihn wieder an und spürte, wie mir erneut Tränen die Wangen hinunter liefen. Der weiße Schwangerschaftstest zeigte zwei Striche, was bedeutete, dass ich schwanger war. Schon wieder. Als ich wieder aus dem Badezimmer hinaustrat, sah ich wie Amelia und Owen mit den Kindern das Haus verließ. Chloe stand an der Türe und sah mich an. „Ich bin schwanger, Chloe.“, sagte ich mit matter Stimme. „Was?!“ Chloe sah mich erschrocken an. „Ich bin schwanger und Chris ist tot.“ Chloe nahm mich in ihre Arme und ich schluchzte einfach nur. „Wir fahren nach der Beerdigung sofort zu Arizona, okay?“ Ich nickte knapp und folgte ihr die Haustür hinaus.

***


Chris‘ Tod ist nun schon etwa 5 Monate her. Ich war im 8. Monat schwanger und trauerte noch immer um meinen verstorbenen Freund. Normalerweise hätte ich wieder angefangen, Drogen zu nehmen, weil ich den Verlust nicht spüren wollte, doch ich hatte zwei Söhne, um die ich mich kümmern musste, die ebenfalls um den Tod ihres Vaters trauerten. Also musste ich stark sein und für meine Kinder und das Ungeborene in meinem Bauch weiterleben. Heute war ein schöner Tag. Ich ging auf einen Stein zu, indem etwas eingraviert war. Der Name, das Geburtstag und der Todestages meines Freundes. Ich stellte mich vor das Grab und blickte den Grabstein an. Ich starrte auf den eingravierten Namen. „Warum hast du mich alleine gelassen, Chris?!“, schrie ich den Stein an und spürte, wie mir Tränen die Wangen hinunterliefen. „Wie konntest du nur?! Ich kann das nicht alleine, ich schaffe es nicht, drei Kinder alleine großzuziehen!“, schrie ich. „Ich hasse dich, Chris! Ich hasse dich mehr als alles andere!“ Langsam sank ich in die Knie und hielt meinen runden Bauch fest. Schluchzend kam ich am Boden an und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. „Es wird ein Mädchen, Chris.“, sagte ich nun etwas leiser. „Und sie wird Kyra heißen.“
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