1st Floor

x Charlotte Wilson
"Es tut mir wirklich Leid, Mrs Smith. Wir haben viel daran gearbeitet und sind etliche Behandlungen durchgegangen, doch wir können wirklich nur noch warten.", sagte ich der Mutter meiner Patientin. "Es wird nicht mehr lange dauern, dann sind die Schmerzen vorrüber und wir können ihr Baby entgültig retten. Ich kann Ihnen versichern, Sarah, wir werden unser Bestes tun, um den Tumor zu entfernen. Doch einen Eingriff zu wagen, bei einer solchen Größe an Gewebe, ist es zu riskant." Ich erhob mich von der Seite des Bettes und nahm Mrs Smiths Finger in meine, drückte sie kurz. "Danke, Dr. Wilson. Ich danke Ihnen.", sagte sie mit einem erschöpften und traurigen Lächeln. Ohne etwas zu erwidern, nickte ich und wandte mich dann langsam ab. "Die Schwestern werden jede halbe Stunde einmal nach Ihnen sehen. Wenn Sie Hilfe brauchen, wissen Sie ja, was Sie tun müssen. Bis dann." Ich verließ den Raum und atmete tief durch. Ich war schon ziemlich lange im Krankenhaus - seit etwa vier Tagen. Die letzten Wochen waren ein reines Chaos gewesen - OP's nach OP's, von einfach zu kompliziert, bis nicht machbar.
Umso dankbarer war ich, als ich Johnson sah. Die Blondhaarige betrat meine Station - ihr Bauch war nicht unbemerkt, doch es war auch nicht meine Angelegenheit. "Johnson... Gut, dass Sie hier sind.", sagte ich, als sie mich erreichte. Ich griff zur meiner Rechten, wo einige Akten lagen und sich gestapelt haben. "Die werden wir jetzt durchgehen." Mit einem Lächeln, ging ich an ihr vorbei, Richtung Konferenzraum - oder eher Gemeinschaftsraum, whatever. Ich setzte mich auf einen der gepolsterten Stühle und stellte den Stapel an Akten auf den Tisch.

> HOPE JOHNSON
Als ich die Station betrat, kam Wilson schon auf mich zu, mit einem Stapel voller Akten. Ich lächelte sie kurz an und folgte ihr. Ein kleiner, blonder Junge kam auf mich zu gerannt, lachte mich an und hielt mir seine Hand für ein High-Five hin. Ich schlug ein und lachte. "Ich darf heute nach Hause, Dr. Hope!", rief er glücklich und rannte weiter in sein Zimmer. Ich lachte nur leise und betrat den Raum, indem Wilson verschwunden war. Die Akten lagen schon auf dem Tisch und ich setzte mich gegenüber von meiner Vorgesetzten hin. "Sie sehen müde aus. Seit wann sind sie hier?", fragte ich vorsichtig. Auch wenn ich das ganze letzte halbe Jahr mit ihr zusammen gearbeitet hatte, konnte ich sie noch immer nicht als Person einschätzen.

x Charlotte Wilson
Ich nahm mir eine der ungefähr zehn Akten und öffnete sie. "Seit vier Tagen ungefähr.", antwortete ich wahrheitsgemäß und lächelte die Chirurgin an. Ich nahm meinen Kuli aus meiner Brusttasche und fing an, die einzelnen Punkte der Akte abzugehen. "Ich habe Sie noch gar nicht gefragt, wie es Ihnen bis jetzt gefällt? Fühlen Sie sich hier wohl, in der Pädiatrie? Ich hatte schon oft Chirurgen, die zwar auf diesem Gebiet arbeiten wollten, doch im Endeffekt nicht mit dem Druck klar kamen, den man dadurch bekommt." Ich strich mir eine Strähne hinters Ohr und atmete tief durch. "Ich persönlich finde ja, dass es nochmal etwas Größeres ist, wenn man mit kleinen Wesen arbeitet. Babies, Föten, Kinder - da ist es nichts dahergesagten, wenn man den Patienten verliert." Ich presste meine Lippen etwas aufeinander.

> HOPE JOHNSON
Bei ihren Worten, sah ich zu ihr und legte meinen Kopf leicht schief. "Ich mag es in der Pädiatrie.", sagte ich knapp und legte eine meiner Hände auf meinen Bauch. "Es ist zwar härter, wenn ein Kind stirbt, aber umso schöner, wenn es gesund wird.", sagte ich mit einem Lächeln. Ich nahm mir eine Akte und schlug sie auf.

x Charlotte Wilson
Ich sah auf ihren Bauch und nickte etwas. "Das stimmt.", sagte ich und notierte etwas am Rand der Akte. "Sie sind aber auch gut. Ich habe das Gefühl, dass Sie hier richtig sind. Die Kinder und Eltern lieben Sie." Ich sah kurz auf und schenkte der jungen Frau ein warmes Lächeln. "Ich will keine Grenzen überschreiten, aber ich habe Sie bis jetzt gar nicht richtig kennenlernen können... Das finde ich schade. Eigentlich sollte man sich kennen, wenn man gemeinsam arbeitet."

> HOPE JOHNSON
Ich lächelte Wilson ehrlich an. "Dankeschön.", sagte ich und fuhr mir geschmeichelt durch die Haare. Bei ihren nächsten Worten, sah ich wieder von der Akte auf, die ich mir vorher durchgelesen hatte. Ich beugte mich leicht über den Tisch und streckte ihr meine Hand hin. "Hope.", sagte ich freundlich und sah sie an.

x Charlotte Wilson
Ich nahm die Hand entgegen und lachte. "Charlotte. Aber ich werde lieber Charly genannt.", entgegnete ich grinsend und gab ihren Fingern einen sanften Druck. Ich ließ mich zurück in meinen Stuhl fallen und schlug dann die Akte zu, die ich zuvor beendet hatte. "Was haben Sie für Hobbys?"

> HOPE JOHNSON
Ich sah zu Wilson und hob bei ihrer Frage meine Augenbrauen. Ich überlegte kurz. Mich zu betrinken und mit irgendwelchen Fremden aus ner Bar schlafen war vielleicht nicht die beste Antwort. "Ich laufe. Morgens. Nun ja, im Moment nicht. Aber ich laufe.", sagte ich mit einem Lächeln und notierte ein paar Medikamentenumstellungen in der Akte. "Und Sie? Was machen Sie so, außer tagelang im Krankenhaus zu bleiben?", fragte ich und lächelte sie matt an.

x Charlotte Wilson
Ich hob meine linke Hand und lächelte. "Ich verlobe mich gerne.", lachte ich und nahm mir eine neue Akte, ließ sie allerdings ungeöffnet. "Früher habe ich viel getanzt, Freestyle, HipHop, eigentlich alles. Aber heute, wenn ich mal nicht arbeite, bin ich entweder bei meiner Cousine in Seattle und pass auf ihr Baby auf, damit sie mit Alex ausgehen kann. Alex kennen Sie, richtig? Er hat mir viel über Sie erzählen oder ich liege auf der Couch."

> HOPE JOHNSON
Ich lächelte erfreut und sah Charlotte an. "Glückwunsch!" Als sie Alex erwähnte, legte ich meinen Kopf schief. "Alex.. Ja." Ich lachte leise. "Ich habe ungefähr das Selbe Hobby nur, dass ich auf den kleinen Riley aufpassen muss.", sagte ich lächelnd und dachte kurz nach. "Ich glaube die beiden sind sogar Freunde. Sind ja... fast im selben Alter."

x Charlotte Wilson
ZEITSPRUNG HAHAHDBushashcaefaddcd

daniel chase
Ich steckte das Telefon zurück in die Anlage und sah es wütend an. Ich hasste es so sehr mit inkompetenten Menschen zu telefonieren. Oder zum Beispiel alten Männern, die nichts hören konnten und selber mehr als laut in ihr Mikro schrien.
Genervt massierte ich mir die Schläfen und atmete tief durch. In ein paar Minuten würde ich ein Gespräch mit Rachel Montgomery haben, einer neuen Ärztin für die Pädiatrie. Es war schwer, geeignete Ärzte für die verschiedenen Stationen zu finden. Und mir persönlich war es schon immer wichtig, jüngere Ärzte zu finden. Denn bei den Operationen an Kindern sollte keinesweges etwas schiefgehen. Junge Köpfe sind meistens kooperativer als die Älteren.

> rachel montgomery

Nachdem ich von der unfreundlichen Empfangsdame in den dritten Stock geschickt wurde, wurde ich dort oben von einer wirklich netten Sekretärin in die Pädiatrie geschickt. Der Chief sollte wohl ebenfalls in der Pädiatrie arbeiten. Süß. Ich sah mich um und blickte an die Wände. Selbst gemalte Bilder hingen an den gelb gestrichenen Wänden. Eine blonde Frau im weißen Kittel kam auf mich zu, sie war etwa so groß wie ich und lächelte vor sich hin. "Entschuldigen Sie?", fragte ich die Ärztin. Sie sah zu mir und runzelte kurz die Stirn. "Können Sie mir sagen, wo ich den Chefarzt finde?" Das Gesicht der Blonden hellte sich auf. "Ahh, Sie sind die Neue! Hi. Ich bin Hope." Ich lächelte kurz. "Rachel.", antwortete ich. "Einfach den Gang runter, letzte Tür rechts." Mit den Worten ging sie weiter. Kurz sah ich ihr hinterher, dann blickte ich auf meine Armbanduhr. Mittlerweile waren er viertel vor 12. Ich machte mich auf den Weg zum Chefarzt. Ich war aufgeregt. Mein Herz klopfte schneller, als normalerweise. Vor der Türe angekommen, atmete ich noch einmal tief durch. Dann klopfte ich. Vorsichtig öffnete ich die Türe.

daniel chase
Als es an meiner Tür klopfte, rief ich "Herein." und Dr. Rachel Montgomery trat ein. Sie lächelte etwas zaghaft, was ich erwiderte. Ich stand auf und gab ihr die Hand. "Ich bin Dr. Chase. Freut mich, Sie endlich mal persönlich zu sehen, Dr Montgomery. Man hört nur Gutes." Ich wartete darauf, dass sie sich hinsetzte, bevor ich mir selber den Platz suchte und wir uns gegenübersaßen. "Also, ich bin wirklich gespannt Sie kennenzulernen, Doktor. Man sucht monatelang nach dem passenden Personal für die Pädiatrie, ich bin also wirklich sehr dankbar.", fuhr ich fort. "Ich bin hier einmal der Chef, aber nebenbei auch noch Oberarzt in der Pädiatrie, also werde ich ihnen die Arbeit hier anfangs nochmal zeigen. Jedes Krankenhaus hat ja irgendwo seine eigenen Routinen. Wenn ich nicht da bin, was aber kaum der Fall ist, dann können Sie sich bei Fragen immer an Dr Johnson wenden. Sonst noch Fragen?" Ich lächelte freundlich.

rachel montgomery

Ich trat hinein und musterte den Arzt vor mir. Er war etwas älter als ich, aber trotzdem jünger, als ich erwartet hatte. "Man hört nur Gutes." Ich lächelte und sah kurz auf meine Hände. "Das hoffe ich doch.", antwortete ich, bevor ich mich auf einen der Stühle setzte. Ich hörte ihm zu. Er hatte eine wirklich beruhigende Stimme. Wenn ich als Kind einen Arzt mit so einer beruhigenden Stimme gehabt hätte, hätte ich niemals Angst vor einer Spritze gehabt. Ich sah mich in dem Raum um. An der mir gegenüberliegenden Wand hingen Bilder von dem Personal. Da war er. Eine Krankenschwester, die ich eben gesehen hatte. Und auch die Ärztin, mit der ich eben einige Worte gewechselt hatte. Unter ihrem Bild stand M.D H. Johnson. Ah, sie war also Dr. Johnson. Ich blickte wieder zu Dr. Chase. "Vorerst nicht.", sagte ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Es war aufregend, alles war aufregend. Neuer Job. Neue Umgebung. Neue Kollegen.

daniel chase
Ich nickte. "Gut, wenn sie also erstmal keine Fragen haben, könnte ich Ihnen die Station zeigen." Ich stand auf und ging aus dem Büro, aber nicht ohne sicherzugehen, dass Dr Montgomery mir folgte. "Also hier-", ich zeigte auf den Aufenthaltsraum vor mir, "Ist der Gemeinschaftsraum. Kennt man ja. Wenn Eltern zu Besuch sind, dann können sie immer gerne mit ihren Kindern hierher kommen. Für die Älteren gibt es einen anderen Aufenthaltsraum, aber dort ist fast nie jemand da. Hier auf der Station sind Kinder im Alter von 0-14, ab dem Alter von 15 wird man auf den oberen Stationen untergebracht. Eigentlich kennen Sie das ja." Ich ging den Gang etwas weiter hinab, vorbei an ein paar Patienten- und Untersuchungszimmern. "Die On-Call-Räume sind hier ganz am Ende. An ihrem Schlüssel, den sie vorne an der Rezeption bekommen, hängt ein Chip dran, mit dem sie sämtliche Türen öffnen können. Ich würde den, an Ihrer Stelle, an ihrem Kittel oder der Hose befestigen, man braucht ihn ja immer. Mit dem Schlüssel kommen sie dann auch im Erdgeschoss zu den Umkleideräumen, aber die werden Ihnen seperat gezeigt." Ich drehte mich zu ihr um. "Sie werden in Zukunft noch viel von der Station kennenlernen. Sie werden auch direkt integriert in die Arbeit, als Probetage haben wir hier nicht. Sie können jederzeit sagen, wenn es ein Problem gibt. In Ihrem Fach, im Dienstzimmer, sind Papiere und Patientenakten. Dann haben Sie erstmal was zutun." Es wurde eine Weile leise und ich beobachtete die Ärztin vor mir einfach, wie sie sich umguckte und die Räume ansah. "Tut mir leid, dass alles so schnell und wirr erzählt ist. Ich mache das hier normalerweise gar nicht. Eigentlich weisen die Krankenschwestern am Anfang ein." Ich lächelte entschuldigend.

rachel montgomery

Die Schritte des Chiefs waren groß und schnell und ich hatte ab und an Mühen, mitzuhalten. Ich sah mich um und nickte ab und zu. Die Station war sehr schön. Ich sah ein paar Kinder hin und her rennen. Als er sich für seine etwas wirre Führung entschuldigte, schüttelte ich den Kopf und lächelte. "Kein Problem, danke, dass Sie sich die Zeit für mich genommen haben.", sagte ich höflich und sah mich um. "Ein bisschen kenne ich mich hier jetzt wenigstens aus." Ich drehte mich zu Dr. Chase und sah zu ihm hoch. "Wann kann ich anfangen?", fragte ich lachend.

daniel chase
"Jederzeit.", antwortete ich wahrheitsgemäß. "Den Dienstplan habe ich ihnen schon erstellt. Ich hoffe es ist okay, dass sie schon am Anfang ein paar Nachtschichten übernehmen. Sonst kann ich das noch ändern. Eingetragen sind Sie zur Frühschicht morgen, aber wenn Sie sich gerne einen Eindruck machen würden, dann können Sie sich gerne einfach mal im ganzen Krankenhaus umgucken. Als Kinderchirurg kann man nämlich auch mal auf einer komplett anderen Station sein teilweise.", erklärte ich und setzte an, zurückzugehen, zu meinem Büro. "Sie könnten sich oben in der Orthopädie einmal bei Dr Skye melden, wenn Sie das möchten. Sie sollte Ihnen die orthopädische Station einmal genauer zeigen. Ich wundere mich nämlich oft, wieso ich aufeinmal da bin und nicht mehr hier unten." Ich lachte leise.

rachel montgomery

Ich hörte ihm zu. "Klingt alles gut." Ich verabschiedete mich von ihm. "Dann werde ich mal in die Orthopädie. Wir sehen uns bestimmt nochmal." Ich schüttelte seine Hand zum Abschied. Als ich mich umdrehte runzelte ich meine Stirn. Dr. Skye. Ich kannte den Namen.... Nein, unmöglich. Ich machte mich auf den Weg zu den Aufzügen.