3rd Floor

> MEGAN CHASE
Ich sah zu ihr. "Ich würde Ihnen sagen, dass sie Ihren süßen Hintern aus Ihrer Sex-Traumwelt schwingen und sich auf die Operation heute vorbereiten sollen." Ich blickte sie mit einem frechen Lächeln an und legte den Kopf schief. "Sie sollten aber wissen, dass so etwas unter Kollegen nicht die beste Idee ist. Siehe die Personen, die ich eben aufgezählt habe."

x Chloe Herman
"Aber Sie sind nicht direkt meine Kollegin. Außerdem, wenn wir uns mal Dr. Shepherd und Dr. Hunt oder meine Eltern aus dem Grey Sloan ansehen, dann würde ich sagen, ist sowas zwischen Kollegen gar nicht immer ein Fehler.", sagte ich und lächelte, "Vielleicht würden wir beide ja auch mal ein süßes Kind wie mich adoptieren." Ich griff nach der Akte und öffnete sie langsam. "Danke für Kompliment über meinen Arsch. Kann ich nur zurückgeben." Ich atmete ein, sah ihr nochmal fest in die Augen und fing dann an, mir die Patientenakte durchzulesen. "Herztransplantation. Das Wort ist fast besser als Sex.", sagte ich lächelnd.

> MEGAN CHASE
"Das Grey Sloan. Der Ort, wo alles möglich ist.", sagte ich leise schmunzelnd. "Und soweit wollen wir jetzt gar nicht denken, Herman.", antwortete ich auf ihre Zukunftsvisionen. Ich blickte auf die Akte, die sie öffnete. "Glauben Sie mir. Eine Herztransplantation ist besser als Sex." Ich sah kurz zu ihr und zuckte mit den Augenbrauen, bevor ich mich wieder in die Lehne meines Stuhls fallen ließ und Herman in Ruhe lesen konnte.

x Chloe Herman
"Ja, soweit wollen wir jetzt gar nicht denken, Chase.", lachte ich innerlich, während meine Augen die Informationen vor mir beäugten und mein Hirn sich die Bilder einspeicherten. "Well, das war ein harter Sturz.", murmelte ich, als ich die Ursache herausfand. Eine Stange direkt durchs Herz, nur weil man über eine Türschwelle tritt, ist mal großes Pech. Vorallem in dem Alter. Ich schmunzelte und sah an der Akte vorbei, zu Chase, welche sich zurückgelehnt hatte und leise war. Ich schmunzelte, schloss die Akte und legte sie vor mich auf den Tisch. Meine Augen schlossen sich, mein Hirn ratterte und die ganzen Informationen fügten sich zu einem zusammen. "Dann hoffen wir mal, verläuft alles gut.", murmelte ich leise und ließ mich ebenfalls nach hinten fallen. Stille. Diesmal aber nicht ungangenehm, sondern beruhigend und leicht und ansteckend. "Dr. Chase? Glauben Sie, irgendwann wird es uns beide überkommen und der nächste On-Call-Room wird das Opfer unseres wilden und ausgelassenen Sex sein? Ich glaube schon." Ich stand auf, schob meinen Stuhl sorgfältig an den Tisch, umging den Tisch und stellte mich neben die attraktive Brünette, die sich auch gerne mein Attending nannte. Ich beugte mich vor, bis mein Mund beinahe ihr Ohr berührte und flüsterte leise: "Das war ein Scherz." Ich zwinkerte, erhob mich wieder und verließ den Raum mit den Worten: "Ich hole uns Kaffee!"

> MEGAN CHASE
Als sie den Atem der Braunhaarigen auf ihrer Haut spürte, als sie ihr etwas ins Ohr flüsterte, bekam sie Gänsehaut. "Sie sollten wissen, dass ich nichts mit Interns anfange!", rief ich ihr hinterher, als sie uns Kaffee holen wollte. "Normalerweise.", flüsterte ich für mich, als die Tür ins Schloss viel. Ich war alleine. Draußen wurde es langsam hell. Ich blickte auf die Uhr. Viertel nach 6. Ich zog mir meinen weißen Kittel aus und legte ihn auf die Lehne meines Stuhls. Ich sah zur Tür und wartete, bis Herman wiederkam.

x Chloe Herman
Ich betrat den Konferenzraum mit zwei Kaffeetassen und stellte eine vor Chase, bevor ich mich neben sie setzte und mich streckte. "Jeder Attending hatte mal was mit einem Intern, und jeder Intern hatte mal was mit einem Attending. Ich glaube, Sie waren auch mal das Opfer von heißem, verbotenen Sex.", sagte ich mit einem kecken Grinsen auf den Lippen und sah sie von der Seite an. "Aber hey - wenn sie nicht wollen, dann muss ich wohl mit den Herzschmerzen leben.", sagte ich, "Ouch." Ich legte meine Hand an meine Brust und atmete tief ein, um mit einem Stöhnen wieder aufzuatmen. "Dr. Chase, retten Sie mich!", lachte ich mit zitterndem Unterton und keuchte.

> MEGAN CHASE
Ich zog meine Augenbrauen hoch und pustete mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Werden Sie erwachsen, Herman. Im Leben geht nicht alles um Sex." Ich stand auf und deutete auf die Akte in ihrer Hand. "Informieren Sie sich über den Fall, wir treffen uns um 9 Uhr in OP 2.", sagte ich, schob den Stuhl ran und verließ den Raum.

x Chloe Herman
"Kay kay, Captain.", sagte ich, als Megan den Raum verließ und ging. Ich kniff die Augen zusammen und seufzte leise. Ich musste aufhören zu flirten und anders mit Dr. Chase umgehen. Ich richtete mich auf, erhob meinen Körper und griff nach der Akte. Dann verließ ich den Raum mit erhobenem Kinn und großen Schritten.

>> Cafeteria

x Chloe Herman
Ich war oben angekommen und trat aus dem Aufzug. Einige Ärzte hatten mich schon merkwürdig angesehen, also entschied ich mich, mir einfach einen Kittel zu holen, die meistens Gastärzte bekamen. Ich bog in den Raum vor der Kardiologie ab, holte mir einen von den sterilen, einfachen Kitteln und zog ihn mir über. Nicht das erste Mal, das ich einen trug. Obwohl ich mich fragte, ob ich irgendwann mal auch einen mit meinem Namen drauf bekommen würde. Ich kam wieder aus dem Raum, drückte auf den Knopf zur Kardiologie und die Türen öffneten sich.
Langsam trugen mich meine Beine den Flur hinab, vorbei an den Patientenzimmern, bis ich am Gemeinschaftsraum der Ärzte vorbeikam. Dort waren ein paar Krankenpfleger - und Megan. Ich beobachtete meine Mentorin eine Weile dabei, wie sie den Kuchen aß und sich währenddessen mit den anderen Leuten unterhielt, die auch Nachtschicht hatten. Hatte Chase überhaupt ein Zuhause? Ich habe sie noch nie außerhalb des Krankenhauses gesehen. Aber eine Kardiogöttin lebt sowieso im Krankenhaus.
Ich öffnete die Tür zum Gemeinschaftsraum und war dankbar dafür, dass keiner der Pfleger mich verwirrt ansah oder mir sagte, ich solle wieder gehen. Es war mir egal. Ich steuerte auf Megan zu und als ich an ihr vorbeiging, fuhr ich mit meinen Fingern vorsichtig über ihren Nacken, ließ mich dann neben ihr auf einem Sessel nieder. "Guten Abend, Dr Chase.", sagte ich und zog mir den Kittel geschäftlich zurecht. Ich zwinkerte ihr zu.

> MEGAN CHASE
Ich weiß nicht wieso und hatte es auch noch nie verstanden, aber jeden Tag brachte eine der Krankenschwestern einen Kuchen, Muffins, oder etwas anderes selbst gebackenes mit. Wer nett zu den Pflegern war, bekam ein Stück ab. Ich bekam regelmäßig etwas ab, da ich eine der wenigen Ärzte war, die die Krankenpfleger mit Respekt behandelte. "Nicht im Ernst!", sagte ich laut und lachte, als eine der Schwestern mir eine Geschichte vom Chefarzt erzählte. Ich spürte Finger, die meinen Nacken berührten. Chloe. Wer auch sonst. Ich räusperte mich. "Herman. Ich hätte nicht gedacht, Sie so früh wieder zu sehen.", sagte ich ruhig und wand mich wieder an die drei Pfleger. "Entschuldigt mich, Leute. Ich muss dann mal. Und danke für den Kuchen. Was gibts morgen?", scherzte ich und stellte den Teller in die Spüle. "Kommen Sie, Herman.", sagte ich und ging aus dem Schwesternzimmer in den Flur.

x Chloe Herman
Ich erhob mich von meinem Platz, verabschiedete mich von den Krankenpflegern - ich kannte nur einen von ihnen und der hieß Gary - und folgte Megan auf den Flur. Ich schloss die Tür hinter uns. Ich fragte mich, was jetzt kommen würde. Würde sie so tun, als hätte sie mich nicht geküsst, würde sie es ansprechen, würde sie noch weiter drauf eingehen? Ich hob meine Hand und strich mir über meinen Nacken. Eine Nervositätsgeste, die ich mal versucht hatte, mir abzugewöhnen, doch es hatte nie geklappt.

> MEGAN CHASE
"Kommen Sie, Herman.", sagte ich und ging auf den Schalter der Station zu. Eine Schwester saß dahinter und telefonierte. Ich nickte ihr kurz zu und nahm eine Akte aus dem Schrank. Ich drückte sie der Assistenzärztin in die Hand. "Adam Stuart, 82 Jahre. Der Patient braucht eine neue Herzklappe. Seine alte ist verkalkt." Ich ging in eins der Krankenzimmer, sah aber nicht nach, ob Chloe mir folgte. "Hallo, Mr. Stuart.", begrüßte ich ihn. "Ach, meine Ärztin! Hallo, Frau Dr." begrüßte er mich mit krächzender Stimme. Ich lächelte. "Sind Sie bereit für Ihre neue Herzklappe? Und Sie sind sich sicher, dass es eine Schweineklappe werden soll?" Er lachte. "Und wie." Ich lächelte ihn an. "Das ist meine Assistenzärztin, Dr. Chloe Herman. Sie wird mir bei dem Eingriff helfen." Ich sah zu Chloe und nickte ihr zu. "Die OP wird morgen stattfinden. Also, bitte ab heute Abend 10 Uhr nichts mehr zu sich nehmen. Morgen früh ebenfalls nicht." Ich lächelte. "Gute Nacht, Mr. Stuart." Ich verließ wieder den Raum. "Haben Sie Lust, bei der OP dabei zu sein?"

x Chloe Herman
"Herzklappe. Verkalkt. Neue. OP. Morgen. Okay. Noted.", murmelte ich, während Megan den Text runterplapperte und bereits das Patientenzimmer betrat. Ich folgte ihr schnell und lächelte Mr. Stuart freundlich zu. Als wir den Raum wieder verlassen hatten, fragte sie mich, ob ich Lust hatte, dabei zu sein - bei der OP. "Uh. Ja.", sagte ich mit einem schwachen Lächeln, wobei meine Grübchen zum Vorschein kam, "Gerne." Ich griff in die Kitteltasche und zog mein Handy heraus, weil es klingelte. Arizona. Ich entschied mich dazu, sie Zuhause anzurufen. Das Handy fiel zurück in die Tasche und mein Blick hob sich langsam.

> MEGAN CHASE
"Gut." Ich lächelte. "Dann bis morgen. Und jetzt gehen Sie nach Hause, wenn ich Sie heute noch hier sehe, werde ich persönlich dafür sorgen, dass Sie woanders arbeiten müssen." Ich grinste und zwinkerte ihr zu. "Bis morgen." Mit den Worten ging ich in Richtung Umkleideraum der Oberärzte und zog mich um, um nach Hause zu fahren.

x Chloe Herman
Mit zusammengepressten Lippen sah ich Chase hinterher und setzte mich dann selber in Bewegung. Das war typisch für mich. Dass ich immer auf mehr hoffte. Doch wenn ich das tat, dann war ich bei Megan erst richtig falsch. Die ältere Frau hatte bei mir Wochen gebraucht, um zu akzeptieren, dass ich nun unter ihrer Beaufsichtigung, in ihrem Gebiet, arbeiten würde. Ich strich mir die Haare glatt, während ich die Station verließ. Okay. Ich musste warten. Das wusste ich. Doch ich wartete schon so schrecklich lange. Die Aufzugtüren öffneten sich und ich stieg ein. "... Egal." Ich sah zu, wie sich die Türen wieder schlossen. "Du musst immer lächeln. Egal was ist. Ein Lächeln macht es wieder besser.", hatte Arizona immer gesagt. Also tat ich es. Ich lächelte.

>> APARTMENT VON CHLOE & HOPE

x Chloe Herman
Es war beleuchtet im Flur und einige Krankenschwestern liefen herum, von Zimmer zu Zimmer. Ich hatte meine Hände in die Hosentaschen gesteckt und atmete tief durch. Hope war bei Chris - oder er bei ihr, ich wusste es nicht. Ich wollte zu ihr, doch ich hatte auch Pflichten in der Kardio. Und wenn Hoult bei ihr war, war das mindestens genauso gut, wenn nicht besser. "Dr. Chase?", rief ich leise, doch niemand meldete sich. Ich seufzte genervt. Wie sollte ich sie das denn fragen? Was wenn sie zickig drauf reagieren würde? Ich fuhr mir durch die offenen Haare und erreichte dann den Konferenzraum. Durch das Glas an der Tür hindurch, sah ich Megan am Tisch sitzen, die Beine überkreuzt und mit Akte in der Hand. "Du machst das, Chloe, du bist awesome.", sagte ich zu mir selbst, setzte ein strahlendes Lächeln auf und betrat den Raum. "Guten Morgen, Dr. Chase.", sagte ich heiter und ließ mich dann auf den Stuhl neben ihr fallen, rollte damit etwas zu ihr und überkreuzte die Beine ebenfalls. Sie hob den Kopf und sah mich an. Alles oder nichts. "So, kommen wir gleich zur Sache.", sagte ich und richtete mich etwas auf. "Wieso hast du mich geküsst?" Ich versuchte einen ernsten Blick aufzusetzen, doch ich wusste, dass meine Mundwinkel etwas zuckten. "Nicht, dass es mich gestört hätte. Hah. Ganz und gar nicht. Nur ich bin verwirrt und möchte nicht jeden Tag mit der selben Frage im Hirn rumlaufen, vor dir stehen oder im OP sein. Also. Wieso?"

> MEGAN CHASE
Ich hatte Ruhe. Schon für eine ganze Weile. Es war wunderschön endlich mal Ruhe zu haben, mit niemandem reden zu müssen. Doch dann hörte ich, wie sich die Türe öffnete. Ich musste gar nicht hinsehen, um zu erfahren, wer hinein kam. "Herman.", begrüßte ich meine Assistenzärztin. Ich hörte ihrem Stammeln zu und sah nicht einmal von der Akte auf. Um sicher zu gehen, dass sie fertig war, wartete ich kurz, sodass eine kurze Weile Schweigen herrschte. "Weil ich es wollte.", sagte ich trocken und blickte in ihre blauen Augen. Ein kurzes Lächeln zierte mein Gesicht und ich wand mich wieder den Akten zu. "Chloe, du bist attraktiv und wolltest es, warum also nicht? Es war auch Zeit gewesen, es hinter uns zu bringen." Ich blickte sie wieder an und legte meinen Kopf schief.

x Chloe Herman
Eine Last fiel von meinem Herzen. "Puh.", stöhnte ich und ließ meinen Kopf nach hinten fallen. "Weißt du, ich hatte wirklich vermutet, du hättest es nur gemacht, um mich zu testen oder so." Ich sah wieder auf und lächelte, diesmal ruhig. Meine Hände glitten von den Stuhllehnen auf meinen Schoß, an den Tisch und zogen mich dann etwas näher zu ihr. Dann nahm ich Megan die Akte aus der Hand, ganz vorsichtig, um sicherzugehen, sie würde sich nicht dagegen wehren. Dann beugte ich mich vor, küsste sie kurz - ein einfacher Schmatzer, grinste und drückte die Akte gegen meine Brust. "Ich muss mich vorbereiten. Und du kannst das ja ohnehin schon." Ich schlug die Akte auf und las.

> MEGAN CHASE
Ich blickte zu meiner Assistenzärztin, die mich vor wenigen Sekunden kurz geküsst hatte. Ich verdrehte kurz die Augen und sah sie lächelnd an. Ich beobachtete sie einfach nur, während sie die Akte las. Ich wusste nicht, ob sie es bemerkte, aber das war mir in dem Moment auch egal. Irgendwann blickte ich auf die Uhr an meinem Handgelenk. Mein Blick wanderte wieder zu der Assistenzärztin und ich lächelte. "Ich mag dich immer mehr.", sagte ich und grinste sie an.

x Chloe Herman
Mein Herz schlug Purzelbäume, als Megan sprach. Mein Blick hob sich von der Akte und ich legte diese langsam zur Seite. "Ebenso.", flüsterte ich mit einem sanften Lächeln und sah die Ärztin einfach nur an. Ich dachte daran, dass ich nur noch weniger als sechs Tage Intern war und dann ganz im Kirena arbeiten würde. Dass es dann kein Problem mehr war, eine Beziehung mit einem Attending zu führen. Chase und ich waren ein gutes Team, im OP und Außerhalb. Jedenfalls dachte ich das und hatte Hoffnungen, dass sie das genauso sehen würde. Meine Hände wanderten zu meinem Schoß und verschränkten sich ineinander, während mein Blick weiterhin auf die ältere Frau gerichtet war. "Die OP-", unterbrach ich meine eigenen Gedanken und sah auf die Uhr, die Megan um ihr Handgelenk hatte. Noch etwas weniger als eine Stunde.

> MEGAN CHASE
Ich folgte Chloes Blick auf meine Armbanduhr. "Ja, die OP beginnt bald.", sagte ich lächelnd und blickte mich kurz um. Draußen wurde es langsam dunkler und es schneite. Wie gemütlich. Wenn man außer Acht lässt, dass ich mich gerade in einem Krankenhaus und nicht in meiner kleinen gemütlichen Wohnung befand.

"Fahren Sie weg, über die Weihnachtstage?", fragte ich die Dunkelhaarige und blätterte in einer Akte, die auf dem Tisch lag. Ich sah auf und lächelte Chloe fragend an.

x Chloe Herman
Ich beobachtete, wie Megan in der Akte rumblätterte und lehnte mich in meinem Stuhl nach hinten. Sie fragte mich, ob ich über die Weihnachtstage wegfahren würde? "Nein, Callie und Arizona arbeiten über die Feiertage und Sofia wollte zu ihren Großeltern. Also hab ich mich zum On-Call-Dienst gemeldet.", erklärte ich, "Und an Silvester habe ich dann irgendwie nichts zutun. Ich hatte ja überlegt, nach Seattle rüber zu fahren und vielleicht einfach den Tag mit Hopes und meiner Familie zu verbringen, doch ich muss ehrlich sagen, darauf habe ich gar keine Lust. Deshalb... werde ich wohl diese Zeit mit meinem Bett, Netflix und Pizza verbringen müssen."

> MEGAN CHASE
Zufall, oder Schicksal? Ich tippe auf eine Mischung aus beidem. "Ich bin über die ganzen Feiertage auf Bereitschaft." Ich lächelte Chloe mit einem schiefen Lächeln an. "Dann verbringen wir das Fest der Liebe wohl zusammen." Ich hatte absichtlich genau diese Worte benutzt und zwinkerte ihr leicht zu. Ich wand mich wieder zu der Akte. "Bereit, für die OP?", fragte ich Chloe, stand auf und streckte ihr meine Hand hin.

x Chloe Herman
Ihre Wortwahl brachte mich zum Lächeln. Megan war also auch auf Bereitschaft. Und das bedeutete, dass wir ununterbrochen zusammen sein würden. Meine letzten Tage als Intern. Ich lächelte glücklich. Bald würde ich meinen eigenen Kittel bekommen, mit meinem Namen drauf. Und würde in einem Gebiet arbeiten, das ich liebte und ehrte. Zusammen mit Megan.
Ich legte meine Hand in ihre und zog mich daran hoch, bis ich wieder zum Stehen kam. Mit der rechten Hand griff ich nach der Akte, beugte mich dann vor und legte meine Lippen auf die des Attendings. Ich biss vorsichtig auf ihre Unterlippe bevor ich mich wieder von ihr löste. "Immer doch.", antwortete ich ehrlich, verschränkte unsere Finger ineinander und lächelte, als wir den Raum verließen.

{ZEITSPRUNG UND SO}

>> Nach Hausi

x Chloe Herman
Ich war nach dem Ankommen, ohne Weiteres nach oben gegangen und hatte mich in den Gemeinschaftsraum der Ärzte gesetzt. Ich wusste, dass ich unten Arbeit hatte, doch meine Gedanken kreisten ununterbrochen um Sarah. Nein, ich vermisste sie nicht. Ja, ich hasste sie. Ja, ich wollte sie tot sehen. Doch jetzt lag sie im OP, vor Megan, welche versuchte, ihr das Leben zu retten. Unten in der Pädiatrie war irgendwo ihr Baby. Ich hingegen saß auf einem Stuhl und überlegte, was ich machen sollte. Natürlich war ich auf Megans Service, wenn sie im Krankenhaus war. Also war Sarah auch mein Patient. Einfach professionell bleiben, die altbekannte Maske aufsetzen. Und warten.